...gab es bisher noch nie. Aber die Situation hat es erforderlich gemacht. Schon lange wurde der Wunsch an uns herangetragen, in den drei Kindereinrichtungen der evangelischen Kirche eine Einsatzübung abzuhalten. Der Wunsch seitens der Einrichtungen war es, dies tagsüber zu machen, wenn auch wirklich Betrieb ist, sprich die Kinder da sind. Und da nunmal alle Kräfte der Feuerwehr ehrenamtlich tätig sind wurde vereinbart die Übungen alle an einem Tag durchzuziehen, so dass von den arbeitnehmenden Einsatzkräften nur ein Urlaubstag genommen werden musste.
Hauptaugenmerk der Übungen war es die Evakuierung der Kinder durchzuführen, den entsprechenden Evakuierungsraum aufzusuchen und das Personal mit solch einer Situation vertraut zu machen.
Los ging es um 9.30 Uhr in der Kinderkrippe. Dort sind die Kleinsten untergebracht. Bis zu 24 Kinder und sechs Betreuerinnen brachten sich in Sicherheit, als die Rauchmelder ausgelöst wurden. Vorbildlich suchten sie den Evakuierungsraum bei der ev. Kirche auf und bis die Feuerwehr eintraf konnte gemeldet werden: alle Personen sind raus! So wurde nun ein Atemschutzangriff simuliert um den fingierten Brand zu löschen. Parallel dazu wurden zwei Feuerwehrleute abgestellt um Betreuerinnen und die Kinder zu beruhigen und über den Einsatz aufzuklären.
Das selbe Schema wurde um 10.30 Uhr im evangelischen Kindergarten und um
13.30 Uhr noch im ev. Kinderhort wiederholt. Überall klappte die Evakuierung
erfolgreich. Einsatztechnisch hervorragend ist es natürlich, wenn die Feuerwehr
am Unglücksort eintrifft und alle Personen konnten sich bereits in Sicherheit
bringen.
Von unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad stellten sich jedoch die drei Objekte
dar. Die Kinderkrippe ist als einstöckiges, freistehendes Gebäude gut zu
erreichen und bietet als Neubau brandtechnisch keine größeren Gefahren. Beim
Kindergarten ist die Zufahrt sehr eng und dadurch die Wege sehr lang, auch die
Evakuierung in die Grundschule stellt mit der Querung des Brandbaches ein
gewissen Gefahrenpotential dar, zudem hier zahlenmässig die meisten Kinder
untergebracht sind. Einsatztechnisch am kritischsten ist der Kinderhort
untergebracht. Im Zentrum gelegen, dichte Bebauung und eine nur nach einer Seite
hin gelegene Fluchtrichtung, welche gleichzeitig auch noch Angriffsweg ist,
stellt dieses Objekt eine hohe Anforderung an die Feuerwehr. Hier werden wir
deshalb in naher Zukunft noch eine gesonderte größere Einsatzübung durchführen
müssen.
Nach jeder Übung gehörte es natürlich fast schon obligatorisch dazu, dass man sich die Feuwehrleute und die Gerätschaften mal ansieht, wenn die Feuerwehr schon mal da ist. Und als die Kinder dann auch noch ins Feuerwehrauto durften, war das das Highlight an diesem Tag für sie. Auch wenn dem ein oder anderen doch ein etwas mulmiges Gefühl anzusehen war...
Robert Landwehr
Kommandant
11.05.2012 |
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